Sonntag, 22. März 2009

die täglichen Ärgerlichkeiten meiner Gefangenschaft
  1. diese KINDER! Boah, man kann nicht mit ihnen reden und man darf sie auch nicht umbringen. Ich weiß jetzt, warum ich am "liebsten" mit dem sabbernden stinkenden Mädl spiel, weil sie einfach nichts kann fürn Hohlkopf. Die anderen sind zwar auch dumme Nüsse, jedoch kann ich ihnen den schwarzen Peter zu schieben, weil sie sehr wohl wissen, was sie da tun. Ich frag mich jedesmal, wie grausam und gehässig man sein kann.

    Ich war wirklich geduldig und bin manchmal einfach weg gegangen, wenns sie mich wirklich stark genervt haben. Aber seit sie es gewagt haben, gestern meine Türe zum Zimmer zu öffnen - die übrigens von innen nicht zu zusperren ist - ist bei mir der Geduldsfaden gerissen. Ich hätt sie am liebsten allesamt in die Senkgrube neben den Haus geworfen.
  2. diese Senkgruben, wenn wir schon beim Thema sind. ...jaja, ich weiß, armes Land und so weiter ... und ich hab mich auf alles gefasst gemacht, bevor ich herkam. Aber wenn dir grad zum Kotzen ist, weil dir das Leben hier so stink langweilig erscheint, fehlt einem dann nur noch mehr der Geruch von Exkrementen, der dich zum Verzweifeln bringt.
  3. Wenn man einen anstrengenden und doch sinnlosen Tag hinter sich gebracht hat, fällt man eigentlich nur mehr ins Bett und will die Augen schließen. Leider stehen in der Nähe meiner Türe 5 Waschmaschinen, die anscheinend noch nie abgedreht worden sind. Im Dauerschleudergang machen sie die uringetränkte Bettwäsche der Kinder wieder sauber und meine nächtlichen Versuche, Ruhe zu finden, zu nichte.

    Man kann kein Auge zu drücken, wenn diese bescheuerten Waschmaschinen ständig rattern, surren, hüpfen, schleudern, Wasser aussaugen, ausspülen, umdrehen... und weiß der Teufel was noch.
    Noch dazu, ist mir das Bett zu klein. So,dass ich mir aussuchen kann, ob ich lieber mitn Kopf oder mit den Füßen an die Kanten anstoße. So liege ich jede Nacht irgendwie schief drinnen und ärgere mich über die saubere Wäsche. (aber das ist nur das kleinere Übel)
  4. Nach einer durchzechten Nacht, freut man sich auf einen starken Kaffee. Nun darf man sich aussuchen, wo man lieber speisen möge - bei der alten Schachteln, die wie ein Wasserfall über 100 Jahre Lebensgeschichte erzählt und dir kein einziges Wort Gehör schenkt - zusätzlich schafft sie es, dass man sich immer wieder schlecht fühlt, für das schöne Leben in Muße, dass man zuHause führen darf.

    Oder man isst mit den Kindern, wobei man dann beim stinkenden kleinen Hohlkopf sitzen muss, die dir ins Essen sabbert

    ... also dann doch lieber zur alten Schachtel. Ich setze mein grenz debiles Lächeln auf und esse mein Frühstück. Währenddessen erzählt sie dann wieder über irgendetwas, dass sie dann schließlich aufregt und in rasender Wut endet. Zum Schluss gibt dann noch eines ihrer Erkenntnisse des Lebens drauf (Das Sahnehäupchen sozusagen): "Das wichtigste ist, sich selbst an die 2. Stelle zu setzen!" (dabei kommt mir aber leider meist nur ein Gedanke: "Ursi, nimm deine Füße in die Hand und rette deinen eigenen Arsch!" - natürlich fühlt man sich dann wieder schuldig und schlecht... Schande über mich)
    Noch dazu kommt der alte modrige Geruch in ihrem Zimmer, sowie ihre kleinen 10 Vögel, die in einer Tour quitschen und zwitschern (Ich hasse Vögel übrigens!)
  5. Nach dem Frühstück, gehts ab in die offzielle Arbeitszeit! von 8:30 bis 12:00 wird mit den autistischen Mädl sowie mit dem Murmeltier gespielt. Naja, mit dem autistischen Mädchen kann man leider wirklich nicht viel anfangen. Ich hab auch gar keine Ahnung was. Deswegen gibts furchtbare, ohren betäubende und nervenzerreissende traditionelle rumänische Musik aus dem Radio, dass sie anscheinend glücklich stimmt. Das Murmeltier wird dagegen mit Zeichnen beschäftigt. Dieses erweist sich als ständig neuen Kampf: Die Füße wachsen manchmal aus dem Kopf des armen Strichmännchens und die Augen sind so groß wie Suppenteller. Aber okay, dem Murmeltier gefällts...
  6. Wenn man dann endlich mal "Pause" hat, will man einfach keine kleinen gehässigen Gesichter dieser Fratzen sehen. Leider bin ich wohl noch immer so interessant wie am ersten Tag - deswegen, sehen mir meist ein zwei Kinder beim Essen zu. Sehen in mein Fenster vom Garten aus, wie ich lese.
    3 oder 4 Kinder gibts dann als Publikum beim Zähne putzen... oder beim Haare föhnen, oder beim Schuhe anziehen... gott, sie sind echt überall... *ggggrrr*
    Duschen und aufs Klo-gehen durfte ich gott-sei-dank noch immer alleine!
  7. und schließlich ärgert mich der Mittwoch mit seinen Krapfen. Es ist sooo schwer, da nein zu sagen. Böse Blicke treffen mich von den Küchenfrauen, wenn ich keine esse.

    Gott, es gibt hier wirklich JEDEN Mittwoch des verdammten Jahres Krapfen. Ich könnt echt kotzen und trotzdem ess ich dann einen ... und einer ist im Gegensatz zu den anderen wirklich noch wenig. Die Leute stopfen sich 5 Stück aufeinmal hinein ... zu org!
  8. kurz noch: Sonntags in die Kirche zu gehen (wobei ich letzte Woche nicht war, und heute auch nicht gehen werde)
  9. die zu viel beheizten Räumlichkeiten, die alle nach Kinder riechen.
  10. und am schlimmsten ist immer noch: die LANGEWEILE, die mein Alltag erfüllt!

so, genug gesudert! schönen Sonntag noch!

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